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Die Durchfahrt unter dem über die Tunisstrasse geklappten WDR-Gebäude gehört dazu, das beinahe psychedelisch anmutende Herkules-Hochhaus und sein farblich naher Verwandter, das ehemalige Deutsche Welle Funkhaus ebenso. Oder der graue Riese am Ebertplatz, der Ringturm, der an einem trüben Tag fast mit der Himmelsfarbe verschmilzt. Nicht zu vergessen der Blick von ganz oben in die Tiefen des Uni-Centers. Es ist die Eindrücklichkeit der solitär dastehenden Gebäude, viele davon aus den 1970er Jahren, die Kölns Stadtbild so charakteristisch formt. Im Gegensatz zu anderen Städten wie Frankfurt, dessen Zentrum im Laufe der Jahre eine klassische kompakte Skyline ausbildete, verstreute Köln seine Hochhäuser quer durch die Bezirke. Von einem erhöhten Punkt aus gesehen, durchbrechen sie als vertikale Ausreißer - gemeinsam mit dem "ältesten Hochhaus" Kölns, seinem Dom - eine ansonsten gleichförmige Stadtlandschaft. Ganz offensichtlich hat es also nicht nur der Westen der USA, sondern es findet sich auch im Westen Deutschlands: Das - diesmal städtische - Monument Valley oder kurz Köln.
Text: © Emil Gruber
Ausstellung: Kyoto Bar, Gereonswall 75, Köln